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Besuch der italienischen Schiffe:
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Flugzeugträger
Giuseppe Garibaldi (C551) Landungsschiff
San Giusto (L9894) Schulschiff Amerigo
Vespucci (A5312)
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- anlässlich der 50-Jahr-Feierlichkeiten zur Rückgabe von Triest an Italien. |
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Trieste, 3. - 4.
November 2004 |
>> von Frank
EGGER << |
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Im Laufe des „Jubiläums &
Gedenkjahres 2004“ kam es zu vielen Feierlichkeiten in TRIEST, welche mit
der Ankunft der Flottenteile am 3. November und einer großen Feier am
darauffolgenden Tage, an der auch der italienische Staatspräsident teilnahm,
ihren Höhepunkt erreichen sollten. |
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Die Geschichte der Stadt und Region ist eng
mit der unseren verbunden, handelte es sich doch meist auch um Konflikte mit
den Österreichern. Im Laufe des Jahres 2004 fanden etliche Veranstaltungen
zum Gedenken statt. Nach dem 77. nationalen Treffen der Alpini
im Mai feierte der Nationalverband der Bersaglieri (Scharfschützen) am 3.
November den 86. Jahrestag der Landung in Triest, 1918 und am 4. November den
86. Jahrestag des Sieges über die Österreicher. Der 26. Oktober ist auch hier
in der Region ein Feiertag – am 26. Oktober 1954 wurde die Zone A des freien
Territoriums TRIEST nach 9 Jahren amerikanischer Besatzung an Italien
zurückgegeben. |
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Zur Geschichte: Triest, eine Gründung der alten Römer (Tergeste),
stellte sich 1383 freiwillig unter den Schutz der Habsburger um nicht an
Venedig zu fallen. Es blieb aber eine unbedeutende Siedlung bis der Vater von
Maria Theresia, Karl IV., die Vorteile der geographischen Lage erkannte und
die Stadt 1719 zum Freihafen erhob – das eröffnet den Reedereien den Weg und
macht aus Triest den Hafen Wiens. Unter Maria Theresia wird ein großer Teil
der Stadt saniert oder neu gebaut (Zitat: machen Sie es wie in Wien, nur
etwas kleiner). Viele Zuwanderer aus verschiedenen Ländern ließen die
Zahl der Einwohner von 7.000 auf 180.000 im Jahr 1900 ansteigen. Die
nationalen Bewegungen des 19. Jhds. waren auch in Triest aktiv und führten
nicht nur zu Spannungen zwischen Österreichern und Italienern, sondern auch
zwischen Slowenen und Italienern. 1918, mit dem Ende des
ersten Weltkrieges, wird Triest vom italienischen Königreich annektiert. Nach der Übernahme 1943 gliederten die Nationalsozialisten Triest
samt seinem Hinterland als großdeutschen Gau ein und richteten in der
früheren Reisfabrik „Risiera di San Sabba“ das einzige KZ Italiens ein. Nach
dem Zweiten Weltkrieg regierten 40 Tage die Tito-Partisanen in Triest und
verfolgten grausam die italienischen Partisanen und echte oder vermeintliche
Verbündete der Deutschen. Zahllose Opfer verschwanden in den nahegelegenen
Karstspalten, den Foibe. Im Juni 1945 übernahmen die Alliierten die
Stadt und weiterhin erhoben Italien und Jugoslawien Anspruch auf sie. Ein
"Freies Territorium von Triest" wurde errichtet, das von Duino bis
Novigrad reichte und später in zwei Verwaltungseinheiten geteilt wurde. Als
1954 das Gebiet der Freien Stadt Triest zwischen Jugoslawien und Italien
aufgeteilt wurde, wurde Triest (Zone A) Hauptstadt der Region
mit Sonderstatut Friuli-Venezia Giulia, der
jugoslawische Anteil (Zone B – Koper, Piran und Novigrad) seinerseits unter
den Teilrepubliken Slowenien und Kroatien aufgeteilt. Die nahe Grenze
zwischen Italien und Jugoslawien wurde erst in den 70er Jahren endgültig
vertraglich festgelegt. Über die Jahrhunderte zwischen vielen Herrschaften
hin-und-hergerissen ist TRIEST heute eine multikulturelle Hafenstadt mit viel
„alt-österreichischem Flair“. |
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Oh, ja – es hatte sich
gelohnt! All die Vorbereitungen, Recherchen, Ansuchen, Absprachen, etc. „Der Marinejournalist
aus Österreich ist da!“ – mit diesen Worten kündigte mich der Wachposten per
Funk an. Schon einige Minuten später erschien ein Offizier. Er hieß mich
herzlich willkommen und – „der Kapitän erwarte mich schon“. Vorbei an
hunderten Schaulustigen wurde ich ins Schiff und in die Kabine des Kapitäns
Paolo TREU geführt. „Raum Nummer 1 – Commandante“, stand davor geschrieben.
Ich unterhielt mich mit ihm einige Zeit über seinen Werdegang und „sein“
unlängst erst generalüberholtes Schiff. Er genehmigte das Fotografieren an
Bord und übergab mich mit den Worten „auf Wiedersehen“ an meinen Begleiter,
Leutnant zur See Antonio DONATO, welcher mich in der folgenden Stunde über
das Schiff führte. Natürlich ist die GARIBALDI nicht
mit einem „echten“ Flugzeugträger zu vergleichen – hatte doch die früher
besichtigte USS Harry S. Truman der US Navy 100000 Tonnen – ist sie mit ihren
ca. 13500 Tonnen doch ein „Winzling“. Nur Hubschrauber verschiedener Typen
und Harrier VSTOL-Kampfflugzeuge können von ihr operieren – sie hat keine
Katapulte und auch keine Fangleinenanlage. Die technische und operative
Ausrüstung macht sie jedoch zum „Multikus“. Alleine – oder als Flaggschiff
einer Flottille können von ihr Luft-, Überwasser- und Unterwasserziele
bekämpft werden. Auch amphibische Operationen sowie Kampfeinsätze an Land
können von ihr geführt und unterstützt werden. Bis zu 16 Flugzeuge finden
Platz. Nachdem die Führung über das gesamte Schiff beendet war und ich auf
meine erschöpfenden Fragen Antworten erhielt übergab mich mein Begleiter
wieder dem „Land“ und ich machte mich weiter an meine Arbeit um auch die SAN
GIUSTO, AMERIGO VESPUCCI und die AUDACE zu sehen. |
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C 551 ITS Giuseppe Garibaldi |
D 551 ITS Audace |
L 9894 ITS San Giusto |
A 5312 ITS Amerigo Vespucci |
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Flugzeugträger ITS Giuseppe Garibaldi (C
551) |
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“Einzelstück” – gebaut von: FINCANTIERI SpA,
Monfalcone, Italien |
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Besatzung: ca. 825
Männer & Frauen |
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In Dienst gestellt: 30. September 1985 |
Länge: 180,20 Meter |
Antrieb: 4 TG-FIAT-GE LM2500
Gasturbinen = 80000 Wellen-PS / 2
Antriebswellen |
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Tonnage: ca. 13500 Tonnen |
Breite: 33,40 Meter |
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Geschwindigkeit, max. 30 Knoten / ca. 55 km/h |
Tiefgang: 6,70 Meter |
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BEWAFFNUNG: |
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2 8-Zellen
ALBATROS Raketenstarter für Aspide
Luftabwehrraketen (48 Raketen an Bord) |
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2 B-515/ILAS-3
3-fach Torpedowerfer für 12,75“ (324mm) Torpedos |
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1 Mk 36 Mod 2 SRBOC Stör- und Täuschkörpersystem |
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Giuseppe Garibaldi |
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Giuseppe Garibaldi (* 4. Juli
1807 in Nizza; † 2. Juni 1882 auf Caprera) war ein berühmter Guerillakämpfer
und einer der populärsten italienischen Protagonisten des Risorgimento, der
italienischen Einigungsbewegung zwischen 1820 und 1870. Er wurde auch „Held
zweier Welten“ genannt. Diese Titulierung bezog sich auf seine militärischen
Leistungen sowohl in Südamerika als auch in Europa. |
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Kapitän
Paolo TREU / Marina Militare
Italiana –
wurde am 15. Juli
1958 in San Vito al Tagliamento geboren. Er
ging auf die Morosini Marineschule in Venedig. Von 1977 bis 1981 ging
er zur Marineakademie, welche er mit hohen Auszeichnungen abschloß. Im
Anschluß erlernte er in den USA das Fliegen. Nach seinem Einsatz auf einigen
Schiffen wurde er Jet-Pilot bei der US Navy und den US-Marines. Dort
qualifizierte er sich auch als Flugzeugträgerpilot. Er wurde erster
italienischer Ausbilder für den Harrier und überstellte 1994 auch den ersten
italienischen AV-8B+ aus den USA nach Italien. Nach Einsätzen in SOMALIA und
dem Kommando auf der Fregatte ESPERO übte er diverse Stabstätigkeiten in der
italienischen Marine und in der NATO aus. Am 1. Januar 2001 wurde er zum Kapitän
ernannt, war in diesem Jahr an der Operation „Enduring Freedom“ involviert
und wurde im August 2002 Chef des Stabes der italienischen Marineflieger. Er
übernahm das Kommando über die Giuseppe Garibaldi am 27. September 2004.
Kapitän TREU erhielt mehrere nationale und internationale Auszeichnungen. |
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>> Original Curriculum /
Englisch << Italian Navy Captain Paolo TREU Commanding Officer ITS Garibaldi Captain
Paolo TREU, Commanding Officer of Aircraft Carrier Garibaldi since 27
September 2004, was born on 15 July 1958 in San Vito al Tagliamento, near
Venice, Italy. He received his Secondary School diploma at the Morosini Naval
Military School in Venice, Italy. In 1977 he joined the Naval Academy in
Leghorn, Italy, and in the rank of Ensign he graduated with high honours in
Maritime and Naval Science in 1981.
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Die 3 anderen Schiffe der Flottille: |
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ITS SAN GIUSTO (L 9894) |
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Indienststellung:
11. Juni 1994 |
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Länge:
133,30 Meter |
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Breite:
20,50 Meter |
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Tiefgang:
5,25 Meter |
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Tonnage:
7665 Tonnen |
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Antrieb:
2 Diesel (ges. 16800 PS); 2 Wellen |
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Bewaffnung:
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Besatzung:
ca. 200 |
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Flugdeck für max. 5 Hubschrauber; Landungsdeck (flutbar): 20 x 7 Meter |
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Transportfähigkeit/Versorgungsgüter: 400 Soldaten; 30 Container; 100 Kubikmeter Gefriergut; 300 Kubikmeter Lagerräume; 60 Tonnen Flugzeugtreibstoff; |
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ITS AUDACE (D 551) |
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Indienststellung:
1973 |
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Länge:
140,70 Meter |
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Breite:
14,70 Meter |
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Tiefgang:
4,60 Meter |
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Tonnage:
4550 Tonnen |
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Antrieb:
2 Dampfturbinen; 4 Boiler; 73000 PS; 2 Wellen; 33 Knoten (ca. 61 km/h) max. |
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Bewaffnung:
für 40 RIM-66
Standard SM-1MR 8
OTOMAT/TESEO
Anti-Schiffsraketen 1
8-Zellen
ALBATROS-Starter für ASPIDE SAM 1 Oto-Melara
127/54 127mm Kanone 4 Oto-Melara
76/62 76mm Kanonen |
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Besatzung:
380 |
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ITS AMERIGO VESPUCCI |
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Indienststellung:
1931 |
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Länge:
82,40 / 101,00 Meter |
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Breite:
15,56 Meter |
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Tiefgang:
6,70 Meter |
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Tonnage:
4150 Tonnen |
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Antrieb:
SEGEL (2100 Quadratmeter); + 2 Diesel; 1 Welle; 1900 PS; |
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Geschwindigkeit:
10 Knoten / ca. 19 km/h |
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Besatzung:
241 + 150 Kadetten Heimathafen:
La Spezia |
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C 551 – ITS Giuseppe Garibaldi |
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McDonnell Douglas (Boeing) AV-8B Harrier
II+ Agusta Sikorsky ASH-3 Sea King Agusta Westland EH-101 Hubschrauber AV-8B Harrier II+ Agusta Sikorsky ASH-3 Sea King AV-8B Harrier II+ |
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L 9894 – ITS San Giusto |
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Agusta Westland EH-101 Hubschrauber |
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D 551 – ITS Audace |
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AB-212ASW Hubschrauber die Feuerleitsysteme für die
Luftabwehrraketen Mk-13 Raketenstartsystem für RIM-66
Standard SM-1MR Luftabwehrraketen Starter für Otomat/Teseo
Seezielflugkörper |
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A 5312 – ITS Amerigo Vespucci |
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LINK >> Druckfähige
Version dieses Berichtes als Word-Dokument |
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DANK gilt: dem Kommandanten
der Giuseppe GARIBALDI, Kapitän Paolo TREU & meinem Begleiter, Leutnant Antonio DONATO. “Obbedisco!” |
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